Solarium & Sonneneinstrahlung: Der Ratgeber zu Hautalterung, Risiken und Vorteilen
Das Alter einen Menschen ist neben Haltung und Bewegung, vor allem an der Haut sichtbar. Sonnenexposition, Nikotin und schlechte Ernährung tragen zu über 80% am Alterungsprozess bei. Und dennoch gilt eine sonnengebräunte Haut als weit verbreitetes Schönheitsideal – vor allem bei Frauen. Obwohl die gesundheitlichen Schäden und die Beschleunigung der Hautalterung bekannt sind, ist (künstliche) Bräune dennoch hoch im Trend.
Damit Sie wissen, wie Sie Ihre Haut jung halten und sich vor möglichen Risiken beim Sonnenbaden und beim Solariumbesuch schützen können, haben wir diesen Ratgeber für Sie zusammengestellt!
Welche Faktoren beeinflussen die Hautalterung?
Die Hautalterung ist zu 20% durch innere Faktoren und zu 80% durch äussere Einflüsse bedingt. Der grösste Anteil der Hautalterung entsteht durch Sonnenexposition und Solariumbesuche. Dies ist erschreckend, zeigt jedoch auch, dass die Hautalterung massgeblich durch das eigene Verhalten beeinflusst werden kann – positiv wie negativ.
Hautveränderungen durch Alterung
Mit zunehmendem Alter kommt es zu einem Verlust, sowie Strukturveränderungen an elastischen Kollagenfasern in der Haut. Dadurch nimmt die Elastizität der Haut ab, die Zellteilung verlangsamt sich und Wassergehalt in der Haut nimmt ab.
Zudem findet im Alter eine zunehmende Reduktion der Talg- und Schweissdrüsen statt, wodurch die Haut trockener dünner und faltiger wird. Durch chronische Sonnenexposition kommt es überdies zur Bildung von Pigmentflecken, die unschön aussehen.
Weiter zeigt die Haut als Resultat der Alterung eine verminderte immunologische Reaktionsfähigkeit und ist deshalb anfälliger für Infektionen, Ekzeme und Hauttumore.
Selbstverursachte Hautalterung
Viele Menschen haben frühzeitige Faltenbildung, Altersflecken oder eine fahle Hautfarbe zum Teil selbst verursacht, da die Hautalterung stark durch die Lebensweise und das Verhalten beeinflusst wird. Diese Erkenntnis ermöglicht es jedem Menschen selbst aktiv etwas gegen die Alterung der eigenen Haut und etwas zur Prävention und Vermeidung von Hautkrebs zu tun.
Die beste Therapie gegen vorzeitige Hautalterung ist und bleibt ein guter Sonnenschutz. Bei Sonnenexposition sollte konsequent ein Schutzfaktor 50 gegen UVA und UVB verwendet werden. Auch mit Sonnencreme sollte die Sonne am Mittag und in den frühen Nachmittagsstunden gemieden werden. Und vorneweg: Auf Solariumbesuche sollte ganz verzichtet werden!
Wenn trotz all dieser Massnahmen gegen die Hautalterung störende Falten und Alterszeichen entstehen, können diese mit Hyaluronsäure und Botulinumtoxin behandelt werden. Unschöne Pigmentflecken lassen sich durch aufhellende Cremen, Peelings und durch Laser aufhellen oder entfernen. Zusammengefasst, lassen folgende Faktoren unsere Haut altern:
Äussere Faktoren
- Sonnenexposition und Solarium
- Nikotin
- schlechte Ernährung und Trinkgewohnheiten
- Umweltgifte
- Stress
Innere Faktoren
- genetische Disposition
- abnehmende Hormonaktivität
Wissenswertes zum Thema Solarium
In der Schweiz gibt es über 400 Sonnenstudios auf 8,5 Millionen Einwohner. Und dabei sind Hotels und Schwimmbäder, die ein Solarium anbieten, noch gar nicht miteinberechnet. Hieraus kann man schliessen, dass es eine grosse Nachfrage in punkto künstlicher Bräune gibt.
Der Wunsch nach einer ebenmässigen braunen Haut, wie frisch nach dem Urlaub ist jedoch ein Trend, der mit Vorsicht zu geniessen ist. Wir beantworten deshalb hier die gängigsten Fragen zum Thema und stellen darüber hinaus noch Zusatzinformation für Sie bereit.
Bräunt das Solarium gesünder als die Sonne?
Nein. Denn beide Formen der Bräunung und auch beide Formen der Strahlung (UV-A und UV-B Strahlen) sind für unsere Haut schädlich. Früher dachte man, dass nur UV-B Strahlen Hautkrebs verursachen können und deswegen haben viele Solarien auf die „weniger“ schädlichen UV-A Strahlen umgestellt. Jedoch stellen beide Formen der UV-Strahlung ein Risiko für unsere Gesundheit dar.
Solarium: Wie oft und wie lange darf welcher Hauttyp?
Die Dauer eines Solarium-Aufenthaltes und seine Folgen hängen unmittelbar vom Hauttyp ab. Zuerst sollten Sie also bestimmen (lassen), welchen Hauttyp Sie haben. Es gibt insgesamt fünf verschiedene Typen, die wir hier für Sie aufgelistet haben. Das ersetzt natürlich keine professionelle Untersuchung bei einem Arzt und dient lediglich als Service.
Hauttyp | Eigenschaften | Besonnungszeit von der Erstbesonnung bis zur maximalen Dauer |
Typ I | sehr helle und empfindliche Haut, helle Augen, viele Sommersprossen; helle, rotblonde oder rote Haare, wird nicht braun | Personen des Hauttyp I sollten nicht ins Solarium gehen und sich der Sonne nur geschützt aussetzen! |
Typ II | helle Haut und Augen, Sommersprossen, empfindliche Haut; helle bis hellbraune Haare, wird langsam braun | 7-10 Minuten |
Typ III | mittelhelle Haut, keine bis wenig Sommersprossen, helle bis dunkle Augen, braune Haare, wird leicht und langsam braun | 8-12 Minuten |
Typ IV | eher dunkle Haut, Haare und Augen, keine Sommersprossen, wird schnell und intensiv braun | 9-15 Minuten |
Typ V | Dunkle Haut, Haare und Augen, keinen Sommersprossen, wird schnell und intensiv braun | 10-20 Minuten |
Die Haut sollte nie an ein und demselben Tag der Sonne und dem Solarium gleichzeitig ausgesetzt sein! Auch auf Make-Up, Parfüms und Körpercremen sollte im Solarium verzichtet werden. Im Zweifelsfall immer auf die Richtlinien des Solarium-Betreibers achten und bei Unsicherheiten und Beschwerden sofort einen Arzt aufsuchen!
Solarium-Besuch: gesund oder ungesund?
Das kann man nicht pauschal beantworten. Prinzipiell kann man von Solarium-Besuchen zwar abraten, da sie Haut und Augen auf Dauer und vor allem bei einem nicht sachgemässen Umgang mit dem Gerät, schädigen. Jedoch gibt es einige positive Effekte, die ein Solarium-Besuch mit sich bringen kann, wenn man verantwortungsbewusst damit umgeht.
Licht hat allgemein eine wohltuende Wirkung auf den Körper. Infrarotes Licht fördert z.B. die Reparaturvorgänge in der Haut, weisses Licht ist nachweislich gut gegen Winterdepressionen und ultraviolettes Licht (sowohl UVA als auch UVB) regt die Ausschüttung von Endorphinen an und löst damit Glücksgefühle aus.
Weitere positive Effekte, die wir ganz einfach über die Bestrahlung unserer Haut stimulieren können, haben wir hier für Sie zusammengefasst.
Der Vitamin D-Spiegel wird erhöht
Dass ein Solariumbesuch die Bildung von Vitamin D im Körper beschleunigen kann, stimmt zwar. Jedoch kann man die Bildung schon über einen kurzen Spaziergang in der Sonne von aktivieren (15 bis 20 Minuten). Darüber hinaus ist das Vitamin auch in Lebensmitteln wie Butter, Eiern, fettigeren Fischsorten und in Milch enthalten.
Der Mensch kann aber nur ca. 10% des Vitamin D-Spiegels, den er benötigt, über die Nahrungszufuhr aufnehmen. Die restlichen 90% werden über UV-B Strahlen aufgenommen. In den Wintermonaten kann ein Solarium-Besuch also einem Vitamin D-Mangel durchaus entgegenwirken.
Vitamin D wird unteranderem für Stoffwechselprozesse, für das Immunsystem und für den Knochenaufbau benötigt – ein Mangel hat einige negative Auswirkungen auf den Körper. Zu den Symptomen eines Vitamin D-Mangels zählen Nervosität, Müdigkeit, Lustlosigkeit, Schlafstörungen und eine depressive Stimmung.
Positive Auswirkungen von Licht auf die Psyche
UV-Strahlung hat erwiesenermassen positive Effekte auf unsere Stimmung. Wir sind glücklicher und somit weniger gestresst. Darüber hinaus kurbelt UV-Strahlung nicht nur die Vitamin D-Produktion an, sie erhöht auch die Testosteron-Produktion.
Wie bereits oben erwähnt sind jene positiven Effekte ebenso gut über das natürliche Sonnenlicht, mit Sonnenschutz und Bewegung, erkennbar. Auch das Thema gesunde Ernährung spielt für unser Wohlbefinden und unser Hautbild eine grosse Rolle, dazu haben wir weiter unten noch mehr Tipps für Sie!
Verbesserung der Blutfliesseigenschaften im Körper
Langwelliges Licht steigert die Durchblutung und Sauerstoffversorgung der Haut. So werden die Blutfliesseigenschaften verbessert. Bestimmte Hauterkrankungen, wie z.B. Neurodermitis, können so durch UV-Strahlung ebenfalls gelindert werden.
Achtung: Über einen Solariumbesuch im Winter kann jedoch keine Schutzbräune aufgebaut werden. Denn diese entsteht nur, wenn UV-B Strahlen im Spiel sind. In Solarien werden aber nur die vermeintlich gesünderen UV-A Strahlen über die Lampen produziert. Diese bräunt zwar schneller, aber nicht so tiefgehend!
Mögliche Haut- und Zellveränderungen durch UV-Strahlung
Jeder Sonnenbrand und auch jede nicht sichtbare Hautschädigung bleibt nachhaltig bestehen und kann so oft unentdeckt zu Hautkrebs oder unschönen Pigmentflecken führen. Deshalb sind die positiven Effekte, die ein UV-Bad nach sich ziehen, immer in Relation zu den möglichen Gefahren zu sehen.
Darum sollten Sie immer verantwortungsbewusst mit Ihrer Gesundheit umgehen und die Sonne und das Solarium, wenn möglich, meiden!
Wer sollte unbedingt aufs Solarium verzichten?
Jeder sollte sich Gedanken um seine Gesundheit machen. Aber es gibt einige Gruppen von Menschen, die komplett auf Solarien verzichten sollten. Das gilt insbesondere für Menschen, die an Hautkrebs leiden oder litten und ein erhöhtes Risiko dafür haben sowie für Personen, die empfindlich auf UV-Strahlen reagieren (Sonnenallergie).
Auch denjenigen unter uns, die minderjährig sind, helle Haut haben, Pigmentflecken haben oder spezielle Medikamente (Fotosensitivität) einnehmen müssen, ist von der Benutzung eines Solariums dringend abzuraten!
Schützen Sie unbedingt Ihre Haut und Ihre Augen!
Nicht nur die Haut wird bei einem Sonnenbad im Solarium stark beansprucht, auch Ihre Augen benötigen im künstlichen Licht dringend Schutz! Deshalb sollten Sie immer eine Schutzbrille tragen, entweder vom Studio selbst oder Sie kaufen sich eine eigene Brille.
Auf Sonnenschutz sollte im Solarium jedoch nicht verzichtet werden. Denn Sie würden sich ja auch nicht ohne entsprechenden Schutz in die pralle Sonne legen, oder?
Und zu guter Letzt: Lassen Sie Ihren Hauttyp professionell bestimmen, am besten von einem Arzt. Nur so kann eine unbedenkliche Besonnungszeit bestimmt und mögliche Risiken beim Sonnenbaden zielgerichtet vermieden werden.
5 Tipps für eine gesunde und strahlende Haut
Als Resümee kann man sagen, dass sowohl das natürliche Sonnenlicht als auch die künstliche Variante im Solarium gesundheitliche Schäden und Haut- sowie Zellenveränderungen provozieren. Wenn Sie also eine schöne und ebenmässige Haut haben wollen, sollten Sie UV-Strahlen meiden und immer einen angemessenen Sonnenschutzfaktor tragen.
Entziehen Sie sich am besten völlig dem ungesunden Trend zur Hautbräunung und lassen Sie Ihre Haut von innen heraus strahlen! Wie das funktioniert, erklären wir Ihnen hier indem wir 5 Tipps für ein gesundes und frisches Hautbild verraten!
#1 Gesunde Ernährung
Ihre Ernährungsplan sollte Früchte und Gemüse enthalten sowie eine Wasserzufuhr von mindestens 1.5l pro Tag vorsehen. Die Ernährung und eine gesunde Darmflora haben nämlich grosse Auswirkungen auf den Alterungsprozess unserer Haut und deshalb kann man über das, was man zu sich nimmt, sein eigenes Hautalter positiv wie negativ beeinflussen.
Eier, Haferflocken, Karotten und Blaubeeren haben zum Beispiel alle positive Auswirkungen auf Haut, Haare und Ihre Nägel. Grüner Tee sollte unbedingt auf Ihren Speiseplan. Er enthält neben Vitaminen, Aminosäuren und sekundären Pflanzenstoffen auch Mineralien wie Zink und Gerbstoffe. Bekannt als Tannine sollen diese zu einem ebenmässigeren Hautbild und einer gesünderen Haut beitragen.
Auf Salz, Zucker, Konservierungsstoffe und ungesunde Fette sollte im Gegensatz dazu verzichtet werden, wenn Sie Wert auf ein ebenmässige und strahlende Haut legen!
#2 Gesunder Lebensstil
Weiters sollte nicht geraucht und möglichst wenig Alkohol konsumiert werden. Pickel und Rötungen an den Wangen oder zwischen den Augenbrauen kommen zum Beispiel von zu viel Nikotin und Alkohol.
Da in der Nacht Regenerationsprozesse in der Haut ablaufen, sollte auf genügend Schlaf geachtet werden. Auch Polsterüberzüge müssen regelmässig gewechselt werden, um die Haut nicht unnötigen Bakterien und Schmutzpartikeln auszusetzen.
Ein kostspieliger aber wirkungsvoller Tipp ist es, Seidenbettwäsche zu verwenden, da ihre glatte Oberfläche die Haut im Gesicht schont und nicht wie Baumwollüberzüge, unschöne Fältchen, erzeugt.
#3 Natürlich bleiben!
Eine Regel lautet: Make-Up und diverse Reinigungsrituale sowie Masken mit Mass und Ziel verwenden. Denn Make-Up und Puder vergrössern die Poren und so entstehen schneller Unreinheiten wie Pickel oder sogar Akne. Darüber hinaus trocknet Make-Up die Haut aus und das lässt kleine Fältchen, vor allem rund um die Augen, entstehen! Dasselbe gilt für Lippenstifte und Mascara.
Wenn Sie oft diverse Reinigungsprodukte verwenden, sollten Sie diese völlig meiden oder nur mehr sparsam einsetzen, denn sie zerstören die hauteigene Fettbarriere und die Haut beginnt zu spannen, zu jucken und schliesslich auszutrocknen, was Pickel und Fältchen verursacht. Warmes Wasser und ein Schwamm oder Wattepads reichen völlig aus, um sein Gesicht zu reinigen.
Die oftmals chemischen Inhaltsstoffe der Kosmetikprodukte, die man im Handel erhält, schaden der Haut auf Dauer – also trauen Sie sich und verzichten Sie ab und zu aufs Schminken – Ihre Haut und speziell Ihre Poren werden es Ihnen mit einem frischen und verjüngten Hautbild danken! Und vor allem: Setzen Sie immer auf hochwertige Produkte, wenn Sie Cremen und Co. kaufen.
#4 Sport: Ein Rundum-Beauty-Programm
Sportliche Betätigung sorgt für eine gute Durchblutung im gesamten Körper und unterstützt so auch die Haut. Insbesondere Sport an der frischen Luft ist ein Jungbrunnen für die Haut, da sie durch eine gute Sauerstoffzufuhr zum Strahlen gebracht wird. Darüber hinaus entwickelt man durch Sport ein besseres Körpergefühl und fühlt sich so automatisch attraktiver.
Wichtig: Vor dem Sport immer abschminken, da die Poren sonst nicht atmen können und der Effekt auf das Hautbild so sogar ein Negativer sein kann!
#5 Gönnen Sie Ihrer Haut ein wenig Liebe!
Aus dem asiatischen Raum kommen immer mehr Schönheitsrituale in die westliche Welt und etablieren sich dort. Ein Beispiel sind sanfte Gesichtsmassagen, bei denen man Pflegeprodukte ganz sanft in die Haut einklopft. Dabei tippt man leicht mit den Fingerspitzen über das gereinigte Gesicht und arbeitet die Cremes so optimal in die Haut ein.
Das erhöht die Wirksamkeit der Inhaltstoffe und durchblutet die Haut im Gesicht darüber hinaus, was nach einigen Wochen zu einem frischeren und besseren Hautbild führt. Für einen gepflegtes Hautbild sollte man allgemein liebevoll mit sich und seiner Haut umgehen und sein Gesicht zum Beispiel nicht trockenrubbeln, sondern sanft abtupfen.
Also wenn Sie ein frisches und jugendliches Hautbild wollten, dann verzichten Sie auf den ungesunden Bräunungstrend im Solarium und setzen Sie lieber auf Ihre körpereigene Strahlkraft. Spazieren Sie an der frischen Luft, tragen Sie Sonnenschutz und achten Sie auf sich und Ihre Ernährung, dann holen Sie mit Sicherheit das Beste aus sich heraus.
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